Band 1 der Reihe Glanzlichter der Buchkunst
Entstehungszeit des Codex: um 1240, Goslar (?).
In dieser Handschrift haben sich Elemente der unterschiedlichsten Stilrichtungen zu einer neuen großartigen Einheit zusammengefunden. Jeder der vier Evangelientexte wird durch eine üppig ausgestattete Initialseite eingeleitet, die kleine Szenen enthält. Ihr gegenüber steht eine vollständig bemalte Seite mit zwei oder mehr Bildern in einem Rahmen, sodaß sich eine Fülle von Bildthemen ausbreitet.
Mit dem "Goslarer Evangeliar", benannt nach seinem vermutlichen Entstehungsort in der niedersächsischen Stadt, ist uns eine der erlesensten Kostbarkeiten der Stauferzeit erhalten geblieben. Die insgesamt 30 Darstellungen biblischer Szenen hatten die Funktion, Gebildeten wie Laien die christliche Botschaft in anschaulicher Weise zu vermitteln. Dabei wurde ein eigener Stil gefunden, indem aus einzelnen Elementen unterschiedlicher Stilrichtungen eine neue, großartige Einheit geschaffen wurde.
Dieses Evangelienbuch hatte seinen Platz im Gottesdienst. Aus ihm wurde das Wort des Heils verlesen. Christus selbst ist in den Evangelien gegenwärtig. Daher wurde dem Evangeliar in der Liturgie höchste Verehrung zuteil. In geöffnetem Zustand wurde es zum Kuss dargeboten und auf Prozessionen mitgeführt. Man kann daher vermuten, dass dieses Prunkstück nicht ausschließlich für die privilegierten Besucher einer Bibliothek zugänglich war, sondern von der geistlichen Gemeinschaft betrachtet werden konnte.
Die heiligen Texte der Christenheit Der Aufbau des Codex entspricht der gängigen Tradition des Evangeliars. An den Prolog mit Briefen und Vorreden des hl. Hieronymus (u. a. mit einer Charakterisierung der Evangelien und einer Erklärung der vier Evangelistensymbole), einem Brief des hl. Eusebius (über die Entstehung der Evangelienkonkordanz) und einem anonymen Prolog über die Evangelien schliessen die vier Evangelientexte an, die jeweils von einem Inhaltsverzeichnis (capitula) und einem Prolog (argumentum) eingeleitet werden.
Ein Prunkstück der deutschen Buchmalerei
Dieser Abfolge von Texten und deren innerem Aufbau folgt auch das Ausstattungsschema des Goslarer Evangeliars. Jeweils eine ganzseitige Bildminiatur und eine ganzseitige Initialminiatur sind gleichsam als Einstimmung auf den folgenden Text jedem Evangelium vorangestellt. Lukas, dem von allen Evangelisten die größte historische Glaubwürdigkeit zugestanden wird, erhielt zusätzlich eine weitere Initial- und Bildseite. Auf den mit reichlich Gold verzierten Miniaturseiten sind jeweils zwei oder mehr szenische Bilder dargestellt, die ebenso wie die in die Initialseiten eingefügten Episoden inhaltlich in enger Beziehung zu den vier Evangelien stehen.
Durch eine phantasievolle und formenreiche Initialornamentik erhalten auch die reinen Textseiten dieses Evangeliars einen besonderen Reiz. Je nach ihrer Funktion werden die Initialen verschiedenartig ausgeschmückt. So finden sich Initialen mit farbigen Ranken und kleinen eingearbeiteten Drlerien auf Goldgrund, fein konturierte, farbig grundierte Initialen aus Goldranken und Goldbuchstaben mit feinen Linienschnörkeln. Durch seine reiche und sensible Zeichen- und Malkunst zeichnet sich das Goslarer Evangeliar aus und erreicht darin den höchsten Rang.
Bestechende Schönheit der Schrift
Neben den kostbaren und qualitätvoll ausgeführten Bildern, die im Mittelalter Gebildeten wie Laien die christliche Botschaft verdeutlichen sollten, verdienen auch die hervorragend gestalteten Schriftseiten besondere Aufmerksamkeit. Der Schreibkünstler verwendet die gotische Minuskel (Textura), wie sie für die 1. Hälfte des 13. Jh.s charakteristisch ist, und besticht durch die Schönheit seiner Schrift wie durch das Gleichmaß der einzelnen Buchstaben. Er war ein überaus geübter Schreiber, der mit großer Sicherheit die Worte der Evangelien niederschrieb, sich keine Nachlässigkeit erlaubte und niemals schwankend wurde. Beim Betrachten der Seiten wird die hohe Würde des mittelalterlichen Schreibers offenbar: Das Abschreiben des Gotteswortes war Gottesdienst.
Stadtarchiv Goslar, Handschrift B 4387. Graz 1991, Bildteil 258 Seiten, 38 Seiten Kommentar von R. Kroos und F. Steenbock, Format: 15 x 19,5 cm.
Autor: Peter Berling
Im Jahre 1249 führt der französische König Ludwig ein gewaltiges Kreuzfahrerheer nach Ägypten. Da trifft er auf zwei Kinder, Roc und Yezabel aus dem sagenumwobenen Geschlecht der Gralshüter. Noch hat sich ihre Mission, gelenkt von einem geheimen Orden, der den Weltfrieden zwischen Orient und Okzident anstrebt, nicht erfüllt. Turanshah, Herrscher der Ayubiten, würde den Kindern zu gerne den Thron überlassen - und zahlt dafür mit dem Leben. Charles d'Anjou, finsterer Bruder des französischen Königs, schmiedet grausame Pläne gegen sie, um seine dynastischen Träume zu verwirklichen. Yves, der Bretone, in Ungnade gefallener Leibwächter Ludwigs verfolgt sie gnadenlos ... Immer wieder werden die "Kinder des Gral" zum Spielball weltpolitischer Interessen und persönlicher Ambitionen. Sie sind das "Blut der Könige", das Erlösung verheißt und nur allzu leicht vergossen werden kann, das Blut, mit dem sich das französische Königshaus in einer kabbalistischen Zeremonie tief im Innern der Großen Pyramide zu verbinden trachtet.
"Das Blut der Könige" ist, nach "Die Kinder des Gral" der zweite Roman in Peter Berlings Grals-Zyklus.
"Peter Berling versteht es, im Netz der komplizierten Politik des Mittelalters eine spannende Geschichte mit überraschenden Wendungen zu erzählen." Leipziger Volksblatt
"Peter Berling erzählt die Story in kraftvollem Stil mit viel Freude an kerniger Sprache." Welt am Sonntag
"Sicher, historische Bücher gibt es viele. Und doch sind die Romane von Peter Berling etwas Besonderes." Madgeburger Volksstimme
Taschenbuch/broschiert 24.07.1995
Als um 1250 die Kreuzritter des Abendlandes die gefürchteten Mongolen im Kampf gegen den Islam zu Hilfe rufen, ahnen sie noch nicht, dass die Gräueltaten der Mongolen bald schon im eigenen Lager für Entsetzen sorgen. Bagdad und Aleppo sind bereits zerstört, nun steht Damaskus auf dem Plan. Nur eine geheime Bruderschaft, die sich die Versöhnung von Abendland und Orient auf die Fahnen geschrieben hat, kann die Eskalation noch aufhalten: das junge Königspaar Roc und Yeza, Erben des legendären Gralsgeschlechts und Hoffnungsträger für den Frieden.
Doch dann sind die beiden Königskinder plötzlich spurlos verschwunden ...
Juli 2006,527 Seiten,broschiert, Taschenbuch,Lübbe Verlag
Binding, Günther 2001. 1. Auflage
Ein umfassendes Handbuch Die seit Jahrzehnten gesammelten zeitgenössischen Darstellungen des mittelalterlichen Baubetriebs zwischen 800 und 1500 werden in diesem umfangreichen Handbuch in ca. 900 Einträgen vorgestellt. Etwa 800 Abbildungen, meist als Zeichnungen angelegt, präsentieren die Bautätigkeit im mittelalterlichen Europa in Gesamtansichten und Detailstudien.
Eine unerschöpfliche Fundgrube zur mittelalterlichen Kultur Die mittelalterlichen Darstellungen des Baubetriebs sind eine zuverlässige Quelle für die zeitgenössische Bautechnik. Darüber hinaus geben sie auch einen tiefen Einblick in die kulturellen Leistungen im christlich geprägten Mittelalter. Dieses Buch wird zu einer unerschöpflichen Fundgrube über den Baubetrieb, seine Architekten und Handwerker und die dort eingesetzten Werkzeuge, Transportmittel, Aufzüge und Geräte, die vielfach sehr genau -mit interessanten Details - wiedergegeben sind. Ein Glossar der Werkzeuge und Geräte rundet den Band ab.
Prof. Dr. Günther Binding, geboren 1936 in Koblenz, ist seit 1970 Wissenschaftlicher Rat und Professor, seit 1974 Professor für Kunstgeschichte und Stadterhaltung an der Universität in Köln. Er ist Direktor des Kunsthistorischen Instituts mit Abteilung Architektur.
"Ein interessantes Buch, das sich vor allem an diejenigen Leser wendet, die sich eingehend und hintergründig mit der Materie beschäftigen wollen." (www.Iphigenie.de.vu)
216 S., 673 Abb., 21 x 22,5 cm, gebunden
Ahrens, Claus 2001. 1. Auflage
Europäische Architekturgeschichte In diesem Werk stellt Claus Ahrens ein noch nicht im Zusammenhang behandeltes Kapitel europäischer Architekturgeschichte erstmals umfassend und unter modernen Fragestellungen dar. Die Grundlage bildet ein nach heutigen Ländern geordneter Katalog mit etwa 1700 Holzkirchen an ca. 1500 Standorten. Er umfasst den Zeitraum von der Christianisierung bis zum Ende des Mittelalters, für Lappland situationsbedingt bis ins 18. Jahrhundert.
Von Irland bis Osteuropa Der Autor präsentiert eine Geschichte des Holzkirchenbaus, die gebunden ist an die regional unterschiedlichen Missionsverläufe. Erstmals in der modernen Architekturforschung erstreckt sich der Blick dabei vom keltischen Irland, Westbritannien und England über Mitteleuropa, Skandinavien und die nordatlantischen Inseln bis in das slawische Osteuropa, nach Finnland und Lappland. Eine vergleichende Zusammenstellung von Bauformen, Grundrissmustern und Typen zeigt überregionale Zusammenhänge auf. Trotz zahlreicher vom Steinbau übernommener Details wird dabei die Eigenständigkeit des Holzkirchenbaus deutlich.
· Historischer Teil: Holzkirchenbau in Europa von spätrömischer Zeit bis zum Ende des Mittelalters · Architekturhistorischer Teil: Bauformen, Grundrissmuster und Typen - Baumaterial - Konstruktion und Architektur - Beziehungen von Profan- und Sakralbau, Holz- und Steinbau · Lexikon/Handbuch mit ca. 1700 Holzkirchen an ca. 1500 Standorten in Europa - nach Ländern geordnet, mit Bauten, Baufragmenten, Ausgrabungsbefunden und Nachweisen aus Schriftquellen, teils mit Grundrissplänen
"Nicht aus Stein, sondern aus Holz wurde von alters her in Europa gebaut. [...] Die vorliegenden zwei Katalogbände sind ein wichtiges Standardwerk der Kunst- und Architekturforschung, sie schöpfen aus bestehender Bausubstanz, erhaltenen Plänen und Technikskizzen sowie aus archäologischen Funden." Oberösterreichische Nachrichten
Prof. Dr. Claus Ahrens, Jahrgang 1925, starb 1998. Er war von 1966-1986 Direktor des Helms-Museums (Hamburger Museum für Archäologie und die Geschichte Harburgs). International bekannt wurde er durch die Ausstellung 1981 "Frühe Holzkirchen im nördlichen Europa". Die vorliegende Arbeit war vor seinem Tod inhaltlich abgeschlossen.
2 Bände, (Textband, Katalogband), 1000 Seiten, 250 s/w-Abb., 400 Pläne, 6 Karten, 30 Farbtafeln, 21 x 29,7 cm, Leinen mit Schutzumschlag
AUSSTELLUNG IN BERLIN AB SEPTEMBER 2014(Ausstellungskatalog)
g. Gareth Williams, Peter Pentz, Matthias Wemhoff Beiträge von J. Bill, S. Coupland, T. Ibsen, L. Jørgensen, S. Kleingärtner, A. Pedersen, P. Pentz, N. Price, K. Straetkvern, M. Wemhoff, G. Williams Furchterregende Krieger und Eroberer, welterfahrene Seefahrer, Handelsleute, Bauern und hoch spezialisierte Handwerker – sie alle prägen unser Bild der Wikinger. Vom 9. bis zum 11. Jahrhundert dominierten sie den Nord- und Ostseeraum. Im Zentrum der Publikation, die sich den Themenkomplexen maritime Kultur, militärische Expansion sowie Glauben widmet, steht das größte bekannte Kriegsschiff der Wikinger mit einer Länge von 37 Metern.
ABBILDUNGEN
Die Wikinger reisten nach Russland und bis ins Byzantinische Reich, sie gründeten Siedlungen an den Küsten Grönlands und Nordamerikas. Skandinavier, Briten und Iren sehen die Wurzeln ihrer Nationen in der Wikingerzeit. Ohne das Wikingerschiff wäre diese Expansion nicht möglich gewesen. 1997 wurde das größte überlieferte Schiff »Roskilde 6« entdeckt. Dieser spektakuläre Fund sowie unzählige andere Objekte geben Aufschluss über die weitreichenden geografischen Kontakte der Seefahrer. Ein internationales Forscherteam präsentiert die neuen Erkenntnisse zu den Themenkomplexen maritime Kultur, militärische Expansion sowie Glauben und Alltagskultur.
München, Hirmer, 2014,gebundenes Buch,29,5 x 25 cm, 288 Seiten, reich farbig bebildert