Der Schild (Plural: Schilde) ist eine von einem Kämpfer getragene Schutzwaffe. Er ist eine aus Flechtwerk, Holz, Leder oder anderem Material bestehende häufig leicht gewölbte Platte. Sie dient zur Abwehr von Nahkampfwaffen und Geschossen eines Angreifers.
Schilde gehören zu den ältesten Schutzausrüstung der Kriegsgeschichte. Bereits die Armeen der Pharaonen und Sumerer waren mit Schilden bewaffnet, bei denen Leder über einen Holzrahmen gezogen war. Erste Schilde waren stoffbespannte Weidengeflechte. Später wurden der Stoff durch Rohhaut oder Leder und die Flechtwerke durch Holz ersetzt. In der weiteren Entwicklung erhielten die Holzschilde Metall-Verstärkungen mittels eines Randes und Buckels. Schließlich wurden sie komplett aus Metall gefertigt (Bronzeschild vom Lough Gur, Bronzeschilde von Herzsprung). Schilde dienten auch zu zeremoniellen Handlungen.
Geführt werden Schilde entweder an einem zentralen Griff, der hinter dem Schildbuckel liegt (in der Regel bei Rundschilden), oder an Lederschlaufen für Unterarm und Hand (andere Schildformen wie z. B. Dreiecksschild). Zusätzlich hilft ein langer Lederriemen, die Schildfessel, den Schild auch ohne den Handriemen nur mit dem Unterarm zu dirigieren (die Hand bleibt dann frei, um die Zügel zu halten). Schilde existierten auch in zwei verschiedenen Bauweisen: Bei der einen wurde der Schild mit der Schildfessel, wie oben beschrieben, getragen, bei der anderen, z. B. bei den römischen scutae, wurde der Schild mittels einer waagerechten Stange hinter dem Buckel geführt.
Die Entwicklung der Schilde und Waffen beeinflusste sich gegenseitig: Je effizienter die Waffen wurden, desto stabiler wurden die Schilde. Auch verschiedene Kampfstile führten zu Änderungen in der Form der Schilde. So trugen zu Pferde kämpfende Krieger kleinere Schilde als Fußtruppen. Im späten Mittelalter entwickelten sich spezielle Turnierschilde, die den verschiedenen Arten des Turniers angepasst waren. Zum Beispiel wurden beim Lanzenstechen Schilde verwendet, die spezielle Aussparungen für die Lanze vorsahen.